Esimit Europa 2 (SLO) and Jethou (GBR) racing at Rolex Capri Sailing Week. Image copyright Rolex/Carlo Borlenghi
von Andreas Kling
Mit zwei Siegen nach gesegelter Zeit hat die Hochseesegelyacht „Esimit Europa 2“ die Rolex Capri Sailing Week in Italien erfolgreich abgeschlossen. Steuermann Jochen Schümann (Penzberg) und Navigator Boris Herrmann (Hamburg) führten das internationale Team der 30-Meter-Maxi, das als Botschafter für die Einheit Europas segelt, jeweils souverän an die Spitze. Sowohl beim 230 Seemeilen langen Volcano Race zum Auftakt als auch beim Küstenrennen über 18 Seemeilen am Sonnabend (24. Mai) war die blaue „Esimit Europa 2“ mit großem Abstand als Erste im Ziel.
„Das war ein guter Start in die Saison 2014“, resümierte Schümann die Regattawoche, die unter schwachen Windverhältnissen litt. Zwei von drei geplanten Kurzwettfahrten fielen einer Flaute zum Opfer. „Wir haben einen neuen Mast getestet, nachdem der alte Ende vorigen Jahres gebrochen war“, so der Skipper weiter, „alles hat nicht nur gehalten, sondern auch vom Speedpotential einen guten Eindruck hinterlassen. Deshalb sind wir mit dem Abschneiden mehr als zufrieden.“
Der dreimalige Olympiasieger und zweifache America’s Cup-Gewinner, der vor der Regatta in Berlin mit der Goldenen Sportpyramide, der höchsten Auszeichnung im deutschen Sport, für sein Lebenswerk geehrt worden war, haderte jedoch auch mit den löchrigen Windbedingungen auf dem Mittelmeer. Während der Langstrecke war die 100 Fuß lange „Esimit Europa 2“ mehrfach in der Flaute hängengeblieben. 27 Stunden, 16 Minuten und 44 Sekunden bedeuteten nach berechneter Zeit Rang zwei hinter der kleineren 72-Fuß-Yacht „Robertissima“ von Roberto Tomasini Grinover aus Italien.
„Wir haben sicher nicht die Ideallinie auf dem Kurs gefunden“, berichtete Boris Herrmann rückblickend von der Strecke rund um Stromboli zurück nach Capri, „hinter dem Vulkan war der Windstau größer als erwartet. Da haben wir eine halbe Stunde zu lange geparkt.“ Die Verfolger konnten das über das moderne Trackingsystem genau beobachten und so den gleichen Fehler vermeiden. Dagegen war der Navigator mit der Verlauf des einzigen Küstenrennens voll zufrieden. „Das haben wir nahezu perfekt getroffen“, so der geborene Oldenburger.
Auch der slowenische Eigner Igor Simčič lobte den Auftritt seiner Mannschaft: „Der erste Sieg im ersten Rennen war unser Ziel. Das Team hatte das Boot erstklassig vorbereitet. Es ist bei allen Bedingungen sehr schnell. So blicken wir zuversichtlich auf die weiteren Herausforderungen.“ Als nächstes wird die „Esimit Europa 2“ Mitte Juni am legendären Giraglia Rolex Cup teilnehmen, bei dem das pan-europäische Team vor zwei Jahren einen neuen Streckenrekord aufgestellt hatte. Anschließend geht es zur Eröffnung des neuen Clubhauses vom Yacht-Club Monaco, dessen stolzes Mitglied die „Esimit Europa 2“ ist.
Esimit Europa 2
Rolex Capri Sailing Week