von Hans Genthe
Am Montag, den 20. Mai 2013 wurde die letzte und längste Wettfahrt der 79. Nordseewoche gestartet. Nachdem die anderen fünf Wettfahrten des Nordseewoche-Montags, der INDUCON Cup Helgoländer Acht und die Rückregatten in die Flussmündungen von Elbe, Weser und Jade, von der Wettfahrtleitung leider aufgrund von widrigen Witterungsbedingungen abgesagt werden mussten, konnte die Edinburgh Regatta am Nachmittag pünktlich gestartet werden.
Die Edinburgh-Regatta ist eine echte Hochseeregatta über die offene Nordsee und die Doggerbank. Die 21 seegehenden Yachten werden drei bis fünf Tage auf sich allein gestellt sein, um die rund 460 Seemeilen bis Edinburgh zu bezwingen. Diese traditionsreiche Regatta wird seit 1968 ausgetragen. Als einzige deutsche Hochseeregatta führt die Strecke von Helgoland nach Edinburgh/Schottland 420 Seemeilen über die offene See in den Firth of Forth und endet in Edinburgh’s Yachthafen Granton. Alle 2 Jahre erfolgt der Start, immer am Pfingstmontag, abwechselnd mit der Nordseewoche-Wettfahrt Pantaenius Rund Skagen.
Alle gemeldeten Teilnehmer haben den Sicherheitscheck der Wettfahrtleitung bestanden und durften sich bei extrem wenig Wind auf dem Weg nach Schottland machen. In den letzten Jahren hat es sich bewährt, dass die Wettfahrtleitung der Nordseewoche spezielle Sturmsegel, sogenannte Trysegel, fordert und ein spezielles Sicherheitstraining für mindestens ein Drittel der Mannschaft vorschreibt. Die Wettervorhersage des boot-Wetterservice, auf Helgoland persönlich erstellt durch den erfahrenen Segelwetter-Meteorologen Meeno Schrader von der Firma Wetterwelt, hat allerdings von Flaute bis Sturmböen einiges zu bieten.
Startschuss zur härtesten Wettfahrt der Nordseewoche 2013. Foto: S. Reineke/stockmaritime.com
Nach dem Start erzeugte der Tidenstrom ausreichend Wind, so dass die Teilnehmer kreuzen konnten. Am Morgen des Dienstags, den 21. 5. 2013, kreuzt das Feld in 15-17 Knoten Wind, also in idealen Segelbedingungen. Im Laufes des Tages wird der Wind weiter auffrischen, in der Spitze werden Böen bis zu 35 Knoten erwartet. Unter Umständen kann sich ein Randtief von Stavanger Richtung Süden in Form eines Sturmtiefs mit bis zu 45 Knoten Wind ausprägen und in der Nacht von Donerstag auf Freitag das Feld streifen, je nachdem, wie schnell die Schiffe vorankommen.
Noch ist es flau, doch die Sturmsegel werden genau kontrolliert. Foto: S. Reineke/stockmaritime.com
Es wird erwartet, dass sich die fast gleich großen Yachten "Scho-Ka-Kola" und "Aquis Ganus" ein hartes Duell um den Titel des schnellsten Schiffes liefern werden. Berechnet kann das Ergebnis allerdings ganz anders aussehen, weil die langsameren Yachten nach der vorherrschenden Wetterprognose mehr Wind bekommen werden.
Die Regatta kann auf dem boot Düsseldorf Tracker von SatPro live verfolgt werden.
http://globaltracker.de/boot-