Berntsson and Canfield battle it out in the quarterfinals. Image copyright Andy Heinrich/MatchRaceGermany
von Eberhard Magg
Drei europäische Profi-Crews und das neuseeländische Alpari FX Team mit Skipper Adam Minoprio haben das Halbfinale im 16. Match Race Germany vor Langenargen auf dem Bodensee erreicht. Ausgeschieden im Viertelfinale ist der siebenmalige Eissegel-Weltmeister und ehemalige America’s Cup-Steuermann Karol Jablonski, der dem französischen GEFCO Match Racing Team mit Skipper Mathieu Richard mit 1:3 unterlag.
Der viermalige Weltmeister Ian Williams, der sich als Vorrunden-Erster direkt für das Halbfinale qualifiziert hatte, kämpft gegen das schwedische Stena Sailing Team von Johnie Berntsson um den Einzug ins Finale. Seinen Gegner durfte sich der Brite gemäß dem internationalen Matchrace-Reglement selbst wählen. Im zweiten Halbfinale treffen die Crews von Mathieu Richard und Adam Minoprio aufeinander.
SPEKTAKULÄRE SEGELSCHAU BEI „RODEO-BEDINGUNGEN“
Am vierten Regattatag im Großen Preis von Deutschland hatte sich der Bodensee von seiner ungewöhnlich wilden Seite präsentiert. Die Viertelfinalisten hatten in stürmischen Winden mit Böen bis zu 25 Knoten alle Hände voll zu tun, die Vollblutboote vom Typ Bavaria 40 S zu bändigen. Karol Jablonski sagte nach seinem Ausscheiden: „Wir haben heute wie eine Segelschule agiert und uns die Niederlage selbst beschert.“ Eine verpatzte Serie von Halsen kostete das Jablonski Sailing Team die Chance auf den Platz im Halbfinale.
Schauspieler und Segler Simon Licht, in der Rolle des Anwalts Horst Mahler in dem Kinofilm „Der Baader Meinhof Komplex“ ebenso erfolgreich wie im Tatort-Einsatz oder zuletzt in dem mit mehreren Grimme-Preisen ausgezeichneten Kinofilm „Der Fall Jakob Metzler“, besuchte das Match Race Germany am Pfingstwochenende und erlebte ein Duell im „Hot Seat“ live an Bord. Licht sagte: „Es ist bemerkenswert, was die Profis aus den Bavaria-Booten herausholen. Die Crews agieren an Bord wie ein großartiges Ensemble das makellos ineinander greift. Ganz ähnlich wie eine gute Theatertruppe.“
Seine Vielseitigkeit stellte auch der Bodensee am Nachmittag mit einem krassen Wetterwechsel unter Beweis: Sonne statt Regen, leichte drehende Winde statt Sturm. Wettfahrtleiter Rudi Magg schickte die Halbfinalisten am späten Nachmittag noch in ihre ersten Begegnungen. Die Auftaktduelle gewannen Ian Williams und Mathieu Richard. Die Matches dauerten am Abend noch an. Die Halbfinalrunde wird am Pfingstmontagvormittag fortgesetzt, bevor die Auftaktregatta der World Match Racing Tour am Nachmittag mit dem Finale und der Siegerehrung im Regattadorf im Langenargener Gondelhafen endet.
ERGEBNISSE VIERTELFINALE
(Round Robin: Jedes Team segelt einmal gegen jedes andere)
Mathieu Richard, GEFCO Match Racing Team, Frankreich
gegen
Karol Jablonski, Jablonski Sailing Team, Polen
3:1
Adam Minoprio, Team Alpari FX, Neuseeland
gegen
Björn Hansen, Hansen Sailing Team, Schweden
3:2
Johnie Berntsson, Stena Sailing Team, Schweden
gegen
Taylor Canfield (USone, Amerikanische Jungferninseln)
3:2
Als Vorrundensieger direkt für Halbfinale qualifiziert:
Ian Williams, Team GAC Pindar, Großbritannien
Zwischenstand Halbfinale
Ian Williams, GAC Pindar vs Johnie Berntsson, Stena Sailing Team; 1:1
Mathieu Richard, GEFCO MR Team vs Adam Minoprio, Alpari FX; 1:1
Match Race Germany
Alpari World Match Racing Tour