von Hans Genthe
Bereits um 7:30 morgens zur Steuermanns-Besprechung im Boot Düsseldorf Wettercenter zeichnete es sich ab, dass die Wettfahrt W6, der Capitell Cup Rund Helgoland, die Teilnehmer und auch die Wettfahrtleitung vor besondere Hausforderungen stellen wird.
"Heute morgen werden wir Leichtwindbedingungen mit Wind bis maximal 8 Knoten haben." Mit Meeno Schrader hat die Nordseewoche einen echten Segelwetter-Profi an der Seite. "Gegen Nachmittag wird mit großer Wahrscheinlichkeit der Wind abnehmen, und dadurch ist die Neigung zu Seenebel stärker."
Capitell Cup Rund Helgoland im Nebel. Image copyright Hinrich Franck, stockmaritime.com
Capitell Cup Rund Helgoland im Nebel. Image copyright Hinrich Franck, stockmaritime.com
81 Yachten fanden sich um 9.30 zur Startline des Capitell Cup ein und boten trotz des diesigen Wetters ein prächtiges Bild. 26 gemeldete Boote hatten es vorgezogen, im Hafen zu bleiben. Vor allem unter den Family Crusier Cup Teilnehmern hatten sich viele entschlossen, sich diesen - unter Umständen schwierigen navigatorischen Herausforderungen - nicht zu stellen.
81 Yachten in 3 Gruppen kann viel Gedränge an der Startlinie bedeuten: Bei dem Versuch, sich zwischen den Startern und Startschiff zu drängen, kollidierte eine Yacht im 2. Start mit dem sehr soliden Stahlschiff der dänischen Heimwehr, zum Glück ohne dort nennenswerte Schäden zu verursachen.
Im Rahmen des Family Cruiser Cups können Nordseewoche Teilnehmern erste Erfahrungen sammeln, was sich auch darin zeigte, das ein Teilnehmer erst 8 Minuten nach dem Start die Startlinie passierte. Andere nutzten wiederum diese Wettfahrtserie, um mit Ihrer Familie Regatta zu segeln.
Pax. Image copyright H. Franck, stockmaritime.com
Pax. Image copyright H. Franck, stockmaritime.com
Nach der Umrundung von Helgoland waren im Regatta-Kurs noch 2 Up-and-Downs integriert. Als sich die ersten Yachten in dieser Schlussphase des Rennens befanden, verdichtete sich der Dunst zu starkem Nebel. Da sich einige dieser Boote bereits auf der auf der Zielkreuz befanden, konnte die Wettfahrtleitung auf den einsetzenden starken Nebel nicht mehr reagieren.
Zur Sicherheit legte das Startschiff an der Leetonne dieser auch "Fahrstuhl" genannten Regattateilstrecke, und so konnte die Wettfahrtleitung mehrfach beobachten, dass Teilnehmer im dichten nicht die Tonne gefunden haben, und als Ersatz das Boot der dänischen Heimwehr umrundet haben. Gegen 17Uhr hatten trotzdem auch die letzten Teilnehmer zurück in den Hafen gefunden.
"Ich sah keinen Grund die Wettfahrt zu verkürzen." Klaus-Thomas Krüger, Skipper der Amuse Bouche, war ganz vorne dabei. "Zur Nordseewoche muss man immer mit Nebel rechnen." In den Anfangsjahren mussten die Segler die Insel mit Kompass und Richtfunk finden, so mancher soll auch an der Insel vorbeigesegelt sein. Im Vergleich zu diesen ersten Nordseewochen-Jahren ist ist die Navigation heute dank GPS und Kartenplottern einfach geworden.
"Ich habe mich in diesem Jahr besonders über die sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Behörden auf Helgoland gefreut." Stefan Lehnert, Wettfahrtleiter der Nordseewoche ist sichtlich erleichtert, dass diese Wettfahrt in ganzer Länge durchgeführt werden konnte. "Die Bedingungen waren alles andere als ideal, aber die Teilnehmer haben ein hohes Maß an Seemannschaft bewiesen."
Segeln bei dem Capitell Cup im Nebel. Image copyright Hinrich Franck, stockmaritime.com
Segeln bei dem Capitell Cup im Nebel. Image copyright Hinrich Franck, stockmaritime.com
Die Helden des Tages bei der Kälte waren eindeutig die Schlauchboote. Bei Temperaturen unter 10 Grad bei feuchten Nebelwind haben die schnellen Motorboote den ganzen Tag über die Regattateilnehmer gesichert und die Wettfahrtleitung unterstützt. Vor allem die ordnungsgemäße Erfassung der Zieldurchgänge wäre ohne die Schlauchbootfahrer nicht möglich gewesen.
Erstes Schiff im Ziel war der 82 Fuss Maxi Calypso nach nur 4 Stunden und 23 Minuten. Unter den Family-Cruisern gewann Lokal-Matador Torsten Conradi mit seiner "Esta". Berechnet konnte die "Xenia" von Ralf Lässig, eine XP 44 die Gruppe ORC 1 gewinnen. Die Gruppe ORCi 2 dominierte wieder die Pax von Klaus-Uwe Stryi, die vorher bereits die Early Bird Series gewonnen hatte. In der Gruppe ORC Club war Manfred Böttcher mit seiner "Kühnezug Goldkatze" siegreich. ORCi 3 gewann Dauersieger "Patent" von Jürgen Klinghardt, in ORC 3 Club die Coyote, eine J27 von Jan Schwital.
Die vollständigen Ergebnisse finden Sie unter www.Nordseewoche.org