Die Weltmeisterflotte formiert sich zum Duell: Karol Jablonski: „Matchracing ist meine Droge“
Training today on Bodensee. Image copyright Melanie Steinmann/Match Race Germany
von Eberhard Magg
Zwölf Mannschaften aus acht Ländern haben sich am Mittwoch im letzten Freien Training auf das Match Race Germany vor Langenargen auf dem Bodensee vorbereitet. Bei guten Winden ging es in zwei Gruppen am Morgen und am Nachmittag vor allem um Manöveroptimierung und gutes Handling der gut zwölf Meter langen Yachten vom Typ Bavaria 40S.
Drei der internationalen Skipper sind als Weltmeister angereist, darunter Adam Minoprio und sein Team alpari FX. Der 27-jährige Neuseeländer ist nach zweijähriger Matchrace-Pause und seinem WM-Sieg 2011 zum Saisonauftakt erstmals wieder beim Deutschen Grand Prix am Start und beeindruckt: „Es hat sich seit unserem letzten Einsatz auf dem Bodensee viel verändert. Alles ist größer: Die Veranstaltung, die Boote. Wir freuen uns sehr auf die Regatta.“
Als Titelverteidiger starten am Donnerstag nach dem Skipper’s Briefing um 8 Uhr Ian Williams und sein Team GAC Pindar in den einzigen deutschen Stopp der alpari World Match Racing Tour. Und auch der ehemalige Weltranglisten-Erste und Weltmeister Karol Jablonski und sein Jablonski Sailing Team wollen um den Sieg im deutschen Matchrace-Klassiker kämpfen. Der Deutsch-Pole schied bei seinem Comeback im vergangenen Jahr frühzeitig aus: „Dieses Mal wollen wir länger auf der Siegerstraße bleiben. Matchracing ist meine Droge. Positiv zu verstehen. Ich liebe es und deshalb bin ich wieder da.“
Erstmals auf den Bavarias im Einsatz waren die beiden jungen deutschen Mannschaften. Das STG/NRV Sailing Team mit Skipper und Laser-Europameister Philipp Buhl (Sonthofen) sowie Weltcup-Gewinner Erik Heil (Berlin) trainierte am Vormittag, der Deutsche Matchrace Meister Sven-Erik Horsch und sein NRV Matchrace Team aus Hamburg am Nachmittag. Philipp Buhl, der mit Wild Card aber ohne viel Matchrace-Erfahrung startet, sagte nach dem Training: „Wir werden versuchen so schnell wie möglich zu lernen. Wir werden versuchen, ohne Strafen aus der Vorstartphase zu kommen. Wir haben versucht, uns genau wie in der Qualifikation für den Youth America’s Cup so schnell wie möglich zu steigern. Vielleicht können wir ein oder zwei Duelle gewinnen. Aber nach der Vorrunde werden wir sicher ausgeschieden sein. Wir müssen realistisch bleiben.“
Taylor Canfield und sein Team USone von den Amerikanischen Jungferninseln feiern ebenfalls Premiere im Match Race Germany: „Wir sind zum ersten Mal in diesem Teil von Europa, zum ersten Mal in Deutschland, zum ersten Mal mit einer Tour Card am Start. Und wir segeln zum ersten Mal auf diesen Booten. Es wird interessant.“
Am Abend wurde das 16. Match Race Germany auf Schloss Montfort eröffnet. Moderator und ZDF-Reporter Nils Kaben stellte die Teams vor und begrüßte unter vielen prominenten Gästen auch Langenargens Bürgermeister Achim Krafft, der nach seinem ersten Besuch des Regattadorfes im Langenargener Gondelhafen vor allem den Veranstaltern viel Lob aussprach: „Das Match Race Germany ist eine sehr wertvolle Veranstaltung für Langenargen und die Region, weil es ein großes Publikum anzieht. Ich freue mich darüber, dass die ganze Gemeinde diese Veranstaltung trägt. Die Veranstalter sind Kinder der Region, die weltweit hervorragend vernetzt sind und diese Regatta extrem professionell und mit viel Erfahrung umsetzen.“
Der erste Startschuss zum deutschen Matchrace-Klassiker fällt am Donnerstagmorgen um 9 Uhr. Die Wettervorhersage verspricht genügend Wind für einen spannenden Auftakt direkt vor dem Ufer von Langenargen. Die Veranstalter rechnen zum Pfingstfest unter Segeln mit rund 30.000 Besuchern. Geboten werden neben Weltklassesport Infotainment und Konzerte an Land. Bands wie „Rocksox“ (Samstag, ab 19 Uhr) und „The Bluesblasters“ (Sonntag, ab 19 Uhr) wollen das Regattadorf rocken. Der Eintritt ist frei. Das Match Race Germany endet am Pfingstmontag mit den Finalläufen und der Siegerehrung am frühen Nachmittag.
TEILNEHMER MATCH RACE GERMANY 2013
TEAMS MIT TOUR CARDS
1. Ian Williams, GBR, Team GAC Pindar, 4 x Weltmeister, Titelverteidiger
2. Björn Hansen, SWE, Hansen Sailing Team, Vizeweltmeister 2012
3. Phil Robertson, NZL, WAKA Racing, WM-Dritter 2012
4. Keith Swinton, AUS, Black Swan Racing, 4. Alpari WMRTour 2012
5. Pierre Antoine Morvan, FRA, Vannes Agglo Sail. Team, 6. AWMRT 2012
6. Taylor Canfield, ISV (Am. Jungferninseln), Team USone, 7. AWMRT
7. Johnie Berntsson, SWE, Stena Sailing Team, 9. AWMRT 2012
8. Adam Minoprio, NZL, Team Alpari
ALS DEUTSCHER MEISTER QUALIFIZIERT:
9. Sven Erik Horsch, Hamburg, NRV
TEAMS MIT WILD CARDS
10. Mathieu Richard, FRA, French Match Racing Team, Ex-Nr. 1 WRL
11. Karol Jablonski, POL, Jablonski Racing Team, Weltmeister
12. Philipp Buhl, Sonthofen, STG/NRV Youth Team
Match Race Germany
Alpari World Match Racing Tour