MRG 2013 Williams (r.) vs Minopri at Match Race Germany. Image copyright Andy Heinrich
von Eberhard Magg
Segeln satt zum Auftakt im Match Race Germany: Mit einem langen spannenden Arbeitstag und Überstunden auf dem Wasser startete der Deutsche Grand Prix der Alpari World Match Racing Tour am Donnerstag bei guten Windbedingungen in seine 16. Auflage.
Die zwölf Teams aus acht Ländern boten an diesem Zwölf-Stunden-Tag direkt vor dem Langenargener Ufer und dem Regattadorf mit seinen Festzelten erste Kostproben ihres Könnens. Unbesiegt blieb keine Mannschaft. Die Führung in der Round-Robin-Vorrunde (jedes Team segelt einmal gegen jedes andere) übernahmen nach zehn von 22 sogenannten „Flights“ drei Mannschaften mit je vier Siegen bei einer Niederlage: Mathieu Richard mit seinem GEFCO Match Racing Team, der viermalige Weltmeister Ian Williams und sein Team GAC Pindar sowie Richards Landsmann Pierre-Antoine Morvan und sein Vannes Agglo Sailing Team führen die Flotte der Weltmeister an.
Lehrgeld zahlten erwartungsgemäß die beiden jungen deutschen Mannschaften. Sowohl das STG/NRV Youth Team um Skipper Philipp Buhl (Sonthofen) als auch das NRV Match Race Team mit dem Deutschen Matchrace Meister Sven-Erik Horsch aus Hamburg verloren ihre ersten Duelle gegen die Profi-Crews. Erst im direkten Aufeinandertreffen konnte Buhls Quintett im deutsch-deutschen Duell erstmals punkten.
„Es hat trotz der Niederlagen richtig Spaß gemacht. Angst haben wir vor den Profis keine. Über den Sieg gegen das zweite deutsche Team sind wir natürlich glücklich. Vielleicht war das ja unsere einzige Chance zu punkten. Nun sind wir mega heiß auf morgen. Vielleicht können wir in leichten und unbeständigen Bedingungen am Vormittag ja noch das eine oder andere Team abziehen“, sagte Philipp Buhl nach seiner Matchrace-Premiere auf dem Bodensee kämpferisch.
MRG 2013 Team Morvan (l.) vs Williams at Match Race Germany. Image copyright Andy Heinrich
Auch im Duell gegen das britische GAC Pindar Team von Ian Williams lag Buhls STG/NRV Youth Team, dem auch die 49er-Segler Erik Heil, Justus Schmidt und Max Boehme sowie Michael Seifarth angehören, sogar auf dem ersten Abschnitt bis zur Luvtonne vorne, hatte seine Chance, musste sich dann aber dem viermaligen Weltmeister mit schlechterer Geschwindigkeit beugen. Die Jollensegler üben sich beim Deutschen Grand Prix nicht nur erstmals auf internationalem Niveau in der Duelldisziplin Matchrace, sondern sind auch weniger vertraut mit dem Handling großer Boote.
Das Team von Sven-Erik Horsch, dessen Mannschaft sowohl über Matchrace-Expertise als auch Big-Boat-Erfahrung verfügt, verbringt jedoch die wenigste Zeit auf dem Wasser. Und die ist in einem Erfahrungssport wie dem Segeln von entscheidender Bedeutung. Investment-Manager Horsch erklärt: „Ich verbringe 50, 60 Stunden die Woche am Schreibtisch, die Profis und auch die Olympiasieger dieselbe Zeit auf dem Wasser. Der Unterschied drückt sich nicht drastisch, aber in vielen Kleinigkeiten aus, die sich dann zu Niederlagen für uns addieren. Für unsere nächsten Duelle haben wir uns vorgenommen, die Bootsgeschwindigkeit besser zu halten und die Matches offensiver zu gestalten.“
Regattadorf im Langenargener Gondelhafen farbenprächtig eröffnet
Am ersten Wettfahrttag wurde am Donnerstag auch das Regattadorf im Langenargener Gondelhafen eröffnet. Partner Adidas präsentiert am Bodensee erstmals seine neue farbenfrohe und technisch Maßstäbe setzende Segelkollektion. Traumhafte Porsche-Modelle am Bodenseeufer begeisterten die ersten Besucher ebenso wie die packenden Duelle auf dem Bodensee. Das Match Race Germany endet am Pfingstmontag mit den Finalläufen und der Siegerehrung am frühen Nachmittag. Für die kommenden Tage erwarten die Veranstalter zum Pfingstfest unter Segeln rund 30.000 Zuschauer und viele prominente Segelfans wie die Schauspieler Simon Licht und Rufus Beck, die sich das Get-Together mit der internationalen Segelelite nicht entgehen lassen wollen. Sportdirektor Eberhard Magg sagte: „Besser kann eine Regatta nicht beginnen: Heute wurde den ganzen Tag durch gesegelt. Für die Fans und Ehrengäste war das ein großes Vergnügen. So kann es über Pfingsten weitergehen!“
Alpari World Match Racing Tour